Wir helfen dort, wo andere kämpfen

Tierfreunde Türkei

Seit 2004 hat die Türkei ein Tierschutzgesetz, welches jedoch nur auf dem Papier zu bestehen scheint. Nach wie vor werden - überwiegend heimatlose Hunde - zu Tausenden qualvoll getötet. Die Tiere sterben in gross angelegten Vergiftungsaktionen. Auch die meisten offiziellen türkischen Tierheime sind nichts anderes als „Todeslager“, in denen die Tiere ein trauriges Dasein fristen und unversorgt bleiben. Die Verantwortlichen vor Ort haben bislang nicht verstanden, dass die Methoden, sich der heimatlosen Tiere zu entledigen, nicht „nur“ grausam und inhuman, sondern auch absolut kontraproduktiv sind. Es ist bekannt und ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt zudem, dass Tötungen von Tieren aus einem bestimmten Revier an dem Problem der Überpopulation nichts verändern. Nur die konsequente Umsetzung eines TNR – Trap, Neuter & Release Programms (Kastrieren & wieder Zurücksetzen ins vertraute Revier) kann die Population von Hunden und Katzen nachhaltig senken.

Lydia und die Hotelkatzen in Alanya

Lydia kastriert regelmässig Hotelkatzen im Eftalia Village Hotel und den umliegenden Ferienanlagen. Dies auch, damit die Katzenpopulation nicht explodiert und die Überpopulation nicht wie sonst üblich «entsorgt» wird, damit die Ferienregion «sauber» dasteht.
Lydia hat im langjährigen Kampf für Samtpfoten einen vorbildlichen Ort geschaffen, aber es ist ein Tanz auf dem Seil. Im Winter und auch während der Pandemie, wenn die Touristen ausbleiben und die Hotels geschlossen sind, ziehen viele hungrigen Katzen in das eine Hotel in dem Lydia arbeitet und die Samtpfoten füttert und umsorgt.Lydia schreibt uns: "Auch im Eftalia Village Hotel wurde mit eurer Hilfe wieder strikt durchkastriert. Ergebnis: kein einziges Katzenbaby!»

Projekt Karin in Demirtas

Seit 2014unterstützen wir Karin, indem wir Kastrationen in ihrem Umfeld finanzieren. Die aus Deutschland ausgewanderte Frau hat ihr Leben dem Tierschutz verschrieben. Im Alter, wo sich andere schon längst zur Ruhe gesetzt haben, kämpfe sie noch unermüdlich für die Tiere. Ein schwieriges Unterfangen in einem Land, wo es Mensch und Tier schlecht geht. Zusammen mit einem Team von Tierschützern kastriert Karin auch die Tiere in den abgelegenen Dörfern in den Bergen und im Hinterland.
 

Die Tierschutzreise von Brigitte Post

Im April 2014 hat sich Brigitte auf die Tierschutzreise zusammen mit Deutschen Tierfreunden gemacht. Die Reise war sehr aufschlussreich, aber auch sehr traurig und ernüchternd, da es auch hier am politischen und offiziellen Willen fehlt, nachhaltige und übergreifende Lösungsansätze der Streunerproblematik und - damit verbunden - auch gegen die Tollwut zu verfolgen. Das Geld wäre in der bauboomenden Tourismusregion südlich von Antalya zwar vorhanden, kommt aber anscheinend nicht an. Wir haben viele engagierte Tierschützerinnen und auch tolle türkische Tierärzte getroffen, haben Sachspenden, OP-Besteck und Studien verteilt. Es wird viel gemacht, aber der Weg ist sehr steinig und weit... und der politische Wind weht gerade in jüngster Zeit klar von der falschen Seite.
Besonders geschockt waren wir, hautnah mitzuerleben, wie die durch Karin kastrierten und durch uns finanzierten 5 Hunde vom Hotel Titan Select Alanya/Konakli deportiert wurden. Das heisst, man hat sie „weggebracht“. Oft geschieht das, indem sie in zugebundenen Säcken lebend auf die Müllkippe geworfen oder in den Bergen - weitab jeglicher Zivilisation ohne Futter zum Sterben - ausgesetzt werden. Das Verhalten ist nicht nur grässlich, sondern dumm. Denn nach dem Prinzip der „Holding Capacity“ werden die frei gewordenen Plätze durch neue fremde Hunde aufgefüllt. Es kommen neue Tiere, die weder kastriert noch geimpft sind, und das in einem „Tollwutland“.