Wir helfen dort, wo andere kämpfen

Michèle Agadir/Marokko

Marokko ist ein schlimmes Pflaster für Tiere. Um Alles muss gekämpft werden – Schatten – Wasser – Futter, Fürsorge und um das eigene Leben. Die Tierschützer vor Ort kämpfen mit den Behörden, Traditionen und Widrigkeiten der Natur. Sie sind dankbar für jedes Lebewesen, dem sie helfen können. Was gestern galt, kann heute schon nicht mehr gelten. Die Politiker sind uneins, wie mit Streunern umzugehen ist. 2015-2018 hatten wir ein sehr erfolgreiches Leuchtturm-Projekt mit Michèle und zusammen mit der verantwortlichen Bürgermeisterin der Stadt Agadir aufgebaut: Tausende Hunde auf Stadtgebiet haben wir kastriert, gegen Tollwut geimpft und mit einer Ohrmarkierung wieder als Platzhalter in ihr Revier zurückgebracht. Das vielbeachtete TNR-Programm in Agadir galt als nachhaltigstes Programm im Land. Bis ein politischer Gegner der Aktion im April 2018 plötzlich das Töten der, notabene per Vertrag geschützten, markierten «sauberen» Streuner anordnete. Alte Traditionen der Säuberungen beherrschen seither Marokko wieder. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es eine nachhaltige und tiergerechte Lösung für Mensch und Tier in Marokko geben wird und mit TNVR auch die Ausbreitung der Tollwut gestoppt wird!

Michèles Ferme und ihr grosses Tierschutzengagement

Michèle ist Schweizerin, in Marokko geboren und nach 20 Jahren in der Schweiz wieder nach Marokko zurückgekehrt. Sie hat ihr Leben dem Tierschutz gewidmet. Eine immense Aufgabe, die nur jemand machen kann, der das Leben und die Mentalität in Marokko kennt. Seit 2012 unterstützen wir Michèles Ferme und Auffangstation, finanzieren diverse Kastrationsprogramme für Katzen & Hunde und haben den Gnadenhof für geschundene Esel ermöglicht.

Michèle setzt sich seit Jahren selbstlos für die Tiere Marokkos ein. Nebst ihrem grossen Engagement für die TNR-Programme, zusammen mit den Behörden und uns Tierbotschaftern, dem laufenden Kastrationsprogramm der Streunerkatzen «J’aime les chats de mon quartier»  sorgt sie sich um die vielen Tiere auf ihrer eigenen Ferme: aktuell sind das über 200 Katzen, 180 Hunde, Schildkröten, Hasen, Vögel, Esel und Maultiere. Michèle in einer Videobotschaft auf "WE LOVE BUZZ" über die tragische Situation in Agadir: Bitte stoppt das Töten der Hunde und nehmt das TNR-Programm in Agadir wieder auf.

 

Update November 2023:

Politisches Engagement von Michèle, Erdbeben & Hitzerekorde

 

Update 13. Juli 2023: Wiedersehensfreude -Freilassung nach TNR

3 kastrierte und geimpfte Hunde werden nach TNVR in Agadir Marokko bei Immiouadar wieder freigelassen. Die Mutter - ebenfalls bereits kastriert - und freut sich enorm ihre drei Beldies wieder zu sehen. Wir ermöglichen solche Kastrationen bei Hunden, die in (relativer) Sicherheit leben dürfen und von lokalen Menschen geschützt oder zumindest toleriert werden


Update 2. Mai 2023: Wieder Tötungen von Streunern im ganzen Land

In Marokko werden wieder Strassenhunde getötet. Die versprochenen TNR Programme werden nicht umgesetzt. Der Zustand ist grausam, kontraproduktiv und unhaltbar. Rund 30 Tierschutzorganisationen, allen voran auch Michèle mit ihrer Organisation "Le Couer sur la Patte, Agadir" haben sich zusammengetan und sind an die Pressse gelangt.

Pressetext 2.5.23 Französisch
Pressetext 2.5.23 English


Reise Nach Agadir Herbst 2022

Dass unsere Hilfe dringend nötig ist, das haben wir einmal mehr hautnah erlebt auf unserer selbstbezahlten Tierschutzreise nach Marokko. Wir sind am Strand von Taghazout einigen Hunden mit Ohrmarken begegnet. Dort wo unser Programm 2014 gestartet ist. Inzwischen sind es über 4'000 kastrierte Hunde und Katzen in Marokko, die wir unfruchtbar machen konnten. Jedes Mal wenn wir auf der Reise einen markierten Hund oder Katze (abgeschnittene Ohrspitze) auf der Strasse sahen, freuten wir uns riesig. Dies motiviert uns, weiter auf unserem Weg zu gehen.


 

TNR-Programm der Streuner in Agadir: Ein Leuchtturm-Projekt in Marokko

Wir Tierbotschafter waren massgeblich daran beteiligt, dass die Stadt Agadir die Vergiftungen der Streunerhunde von 2015-2018 gestoppt und eine grosse Kastrations- & Impfkampagne nach Trap, Neuter & Return lanciert hat. Dank uns konnten tausende Tiere in der Region Agadir kastriert und gegen Tollwut geimpft werden. Wir haben zusammen mit Spendern einen grossen Teil des Programms, rund 2'500 Tiere finanziert. Es war ein Projekt mit Vorbildcharakter, bereits haben andere marokkanische Städte und Dörfer angefangen, die Streunerproblematik nach unserem Vorbild anzugehen. Pressetext April 18: "Eine kleine, tierische Erfolgsgeschichte"

 

Vergiftungen – Sabotage des erfolgreichen Projekts durch Politiker

Leider hat die Regionalregierung im April 2018 mit der Erschiessung von kastrierten, markierten und geimpften Hunden an den Küstenorten nördlich von Agadir angefangen. Inzwischen säubert man auch auf Stadtgebiet und hunderte Hunde aus unserem Programm sind betroffen. Tierfreunde und Touristen sind entsetzt!
Wir geben die Hoffnung nicht auf und warten darauf, dass die verantwortlichen Politiker endlich ihr Versprechen einlösen und TNR auf nationaler Ebene umsetzen, zusammen mit einer umfassenden Aufkärungs- & Tollwut-Impfkampagne, sowie einer nachhaltigen Abfallentsorgung.

 

Michèles Auffanglager der Stadthunde zusammen mit Tierhilfe Marokko

Seit den Vergiftungen und Erschiessungen durch die Stadtverantwortlichen 2018 hat Michèle eine Mammutaufgabe übernommen. Sie hat hunderte kastrierte und mit Ohrmarken markierte Hunde aus unserem Programm vor dem sicheren Tod gerettet und eiligst in eine Auffangstation ausserhalb von Agadir gebracht. Inzwischen sind viele Notfälle aus den Strassen sowie verletzte Hunde aus dem städtischen Auffanglager dazu gekommen. Wir unterstützen das Auffanglager durch Kastrationen und Notfutter. Spenden direkt an

www.tierhilfemarokko.ch oder an uns mit Vermerk Auffanglager Michèle

 

Unsere Reise zu Michèle 2013

Michèles Tierliebe ist gross und was sie hier in Agadir aufgebaut hat, verdient unseren grössten Respekt. Unermüdlich rennt und kämpft sie für die Tiere. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist bestimmt, dass „Die Frau mit den Tieren“ wie sie von den Berbern genannt wird, von der einheimischen Bevölkerung akzeptiert und sehr gut vernetzt ist. Hier gehts zu unserem Reisebericht Teil 1 & Teil 2